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Management by Sklaving

oder die psychopathisch emotionale Dummheit

Neulich erzählte mir eine Putzfrau von Ihren „schwierigen Arbeitsbedingungen“ und dass alle Mitarbeiter bereits den Kopf hängen lassen. Und wenn Sie was sagen, dann wird gleich mit der „fristlosen“ gedroht. Auch heute erwähnte mir gegenüber eine Angestellte eines großen Österreichischen Betriebes – dass die Großen es sich nur richten – während die „Kleinen Mitarbeiter“ nur ausgebeutet werden.

Darüber, dass Konzerne und Manager immer kuriosere Gewinne und Gehälter für sich reinschaufeln, während die Mitarbeiter, welche die eigentliche Leistung erbringen überhaupt nicht mitgenommen und oft dafür auch noch schikaniert werden, brauche wohl nicht näher zu schreiben.

So fragte ich mich ernsthaft woher kommt eigentlich diese „Management by Sklaving“ Philosophie? Also von der Wirtschaftskammer kann es nicht kommen. Ich habe selbst dort einige Seminare besucht und die Philosophie die dort gepredigt wird geht vollständig in eine andere, „richtige Richtung“. Dort wird auch höchsten Wert auf seriöse Mitarbeiterführung gelegt und dass man auf die Bedürfnisse und Motivation der Mitarbeiter Rücksicht nimmt. Und dass nur motivierte Mitarbeiter ein Garant für einen erfolgreichen Betrieb sein können. Vor allem langfristig gesehen. Na ja und private Unernehmercoaches „zwingen“ nicht zuletzt im Sinne der Emotionalen Intelligenz einen ja fast zu dieser Perspektive…

Da fragt man sich nun ernsthaft: Wissen das viele unserer Top-Manager nicht? Kann aber fast nicht sein. Erstens: Wer das nicht weiß, sollte sich als Manager erst gar nicht bewerben dürfen und ist schon gar kein Gehalt der Oberklasse auch nur im Entferntesten wert. Zudem machen viele Manager Ausbildungen und werden dabei sicher mit diesen „Wissen“ ständig konfrontiert.

So bleiben nur zwei Perspektiven übrig: Entweder wollen Manager bewusst diese Erkenntnisse gar nicht umsetzen und/oder Sie sind von einer „emotionalen Dummheit“ belastet, welche auf eine psychische Störung hinweist.

Diese Emotionale Schwäche, zeigt sich interessanter Weise noch in vielen anderen Bereichen des Lebens. So z. B. in der Politik oder leider ebenfalls in der Kirchen- bzw. Glaubensbereich, wo es durchaus vorkommen kann, dass bestimmte Personen (egal ob Klerus oder Laien), zwar über die „Heilsbotschaften“ des Evangeliums ganz sicher bescheid wissen – diese aber mehr oder minder bewusst nicht leben.

In der Bibel kommen diese Menschen sicher nicht gut weg: „Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen.“ (Lk. 12, 47)

Auch im Bezug auf Management gibt es hier eine aussagekräftige Stelle: "Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden; und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen.“ (Lk 12,48)

Warum können Menschen, welche wissen, was gut wäre, sich konkret anders verhalten, ohne daraus Konsequenzangst und Gewissen abzuleiten. Vor allem was motiviert diese Menschen sich derartig von glaubwürdigen „Heilslehren“ zu distanzieren?

Ich meine eine mögliche Antwort darauf finden wir im Bereich der Psychopathie. Weil Psychopaten genau das machen: Sie kennen keine Schuldgefühle und moralische Zweifel. Haben auch kein Problem mit Ihren Verfehlungen anderen Menschen ernsthaft zu schaden, wenn Sie damit Ihre krankhafte Persönlichkeitsstörung befriedigen können. Auch der Psychopath hat sicher schon gehört bzw. „weiß“ dass er z. B. nicht töten darf. Doch er macht es trotzdem.

Psychopathen sind auf sich hin bezogen ausgesprochen wehleidig anderen Menschen gegenüber oft skrupellos grausam. Denken wir nur an den belgischen Mädchenmörder Dutroux: Er ließ seine Opfer im Verließ verhungern. Er selbst klagt über zu kleine Pommesportionen im Gefängnis. Da haben wir wieder ein Gleichnis zu den Managern: Sie selbst übervorteilen sich mit oft schon unseriös hohen Gehältern, Vorzügen von A bis Z. Doch die Mitarbeiter werden schikaniert, unterdrückt und mit schadhaften Klauseln belegt.

So gibt es ein interessantes Buch über das Thema: Menschenschinder oder Manager: Psychopathen bei der Arbeit von Paul Babiak, Robert D. Hare wo es heißt:

Das beherrschen Psychopathen perfekt. Denn ihnen fehlt ein Gewissen, das ihnen Regelverstöße erschwert. Zudem sind sie nicht in der Lage, Empathie und Mitleid zu empfinden. Hinzu kommen ein übersteigertes Gefühl der eigenen Bedeutung, Anspruchsdenken, fehlende Lernfähigkeit, Oberflächlichkeit, eine mangelnde Selbstkontrolle und antisoziales Verhalten.

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen und ermöglicht zumindest eine Antwortmöglichkeit auf die Fragen welche ich im obigen Teil aufgegriffen habe!

Also wird vielleicht bei manchen Christen, welche auffällig „unfähig“ sind aus dem Evangelium zu lernen, wie auch Managern welche sich derartig skrupellos verhalten ein (zu) starker psychopatischer Persönlichkeitsanteil in Form einer Persönlichkeitsstörung eventuell zu vermuten sein. Was aber auch verzeihen Sie mir, wenn ich den Ausdruck bewusst provokant verwende - eine „emotionale Dummheit“ als Folge mit sich bringt…

Autor: Werner Robert Pregetter

 Leoben 2008.07.19

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