Vater Hase schlief tief und fest. Da plötzlich hörte
er eine Stimme: „Ich habe eine Botschaft für dich!“.
Kurz darauf, es ist noch finsterer Morgen. Der Wecker
läutet. Vater Hase greift danach, um ihn abzustellen.
Er reckt sich und streckt sich. Dann sieht er bei seinem
Doppelbett auf die zweite Seite. Er hatte seine Hasenfrau
darin erwartet, um sie zu umarmen. Doch ihre Bettseite
ist leer. Lediglich eine kleine Blume ziert das Kissen.
Der Hasenvater nimmt diese Blume und steckt sie in seine
Brusttasche. Ganz nahe an sein Herz. Er schlüpft in
seine alten Pantoffeln und geht zur Tür.
Durch diese hört er schon die Stimmen seiner Hasenkinder
und Hasenfrau fröhlich spielend erklingen. Er öffnet
die Türe, geht hindurch und sieht sie unten im großen
Raum fröhlich um eine Kerze tanzen. Sie singen und lachen.
Das freut auch unseren Hasenvater. Also läuft auch
er nach unten und tanzt und singt fröhlich mit. Für
diese nette Geste umarmt ihn die Hasenmutti ganz innig.
Da kommt seine Hasentochter zu ihm. Sie gibt ihm
einen dicken Kuss und ebenso ein Blümchen. Der
Hasenvater bedankt sich überglücklich und steckt das
Blümchen wieder in seine Brusttasche. Ganz nahe an sein
Herz wie das Blümchen aus dem Bette von seiner Frau.
Nun kommt auch der Hasensohn zu ihm. Er sagt, dass
er den „Hasenpappi“ ganz dick lieb hat und gibt im wieder
ein Blümchen. Auch dieses nimmt der Vater in die Brusttasche
zum Herzen.
So tanzten und spielten die vier fröhlich und in
Liebe weiter. Doch dann plötzlich begannen sich die
Hasenfrau und seine Kinder vor den Augen des Hasenvaters
aufzulösen. Der Vater außer sich vor Angst schrie: „Nein!
Bitte geht nicht! Lasst mich nicht alleine!“
Doch sie wurden durchsichtiger und durchsichtiger
während sie weiter tanzten und sangen. Der Vater griff
wie wild um sich, doch seine Liebsten konnte er nicht
mehr berühren. Er griff bereits durch sie hindurch.
Diese tanzten und sangen weiter als ob nichts wäre,
lösten sich aber zunehmend vor den erschrockenen Augen
des Vaters auf.
Ganz schwach sieht er noch seine Kinder und versucht
verzweifelt nach ihren Händen zu greifen.
Da stand nun unser Hasenvater alleine, verlassen
in der bitterkalten Finsternis. Tränen kollerten über
seine Hasenschnauze und seine Traurigkeit war größer
als alles was er je in seinem Leben erlebt hat.
Seine Pfoten waren von den Griffen zu seinen Kindern
zu einer Faust geballt. Als er diese langsam öffnete
sah er, dass ein Licht wie Gold in seinen Händen leuchtete
und dann langsam erlosch. Plötzlich war da ein kurz
aufleuchtendes Licht in der einen Ecke des Raumes. Er
ging darauf zu. Es lag da ein Grabstein mit den Bildern
seiner Liebsten. Oben Seine Frau darunter nebeneinander
seine Kinder. Und davor eine Statue von Jesus mit den
offenen Händen.
Und plötzlich leuchteten in seiner Brusttasche die
Blümchen. Sie waren noch da, ganz nahe seinem Herzen.
Er strahlte vor Freude und andächtig legte er die Blümchen
in die offenen Hände des Herrn Jesus Christ.
Eine Erinnerung tauchte nun vor seinen Augen auf.
Es war an einem verregneten düsteren Herbstabend. Er
und seine Liebsten versuchten die Straße an einer unübersichtlichen
Stelle zu überqueren. Da kam plötzlich ein Auto mit
hohem Tempo. Ein kurzes Quietschen war zu hören. Vater
Hase konnte sich gerade noch mit einem reflexstarken
Sprung retten, doch für seine Frau und Kinder kam jede
Hilfe zu spät. Da stand er nun schweigend vor der Vergänglichkeit
des Lebens. Würdevoll trug Vater Hase die leblosen Körper
seiner Liebsten zum Bau. Nach der Zeit der Trauer vergrub
er diese dort und brachte zur Erinnerung in der Ecke
den Grabstein an und stellte davor die Statue Jesu mit
den offenen Händen nieder.
Vater Hase kam aus dieser Erinnerung wieder zu sich.
Wieder stand er vor dem Grabstein und spürte diese unerträgliche
Leere und Verlassenheit in seinem Leben. Aber auch die
Wärme und das Licht, das ihm die Blümchen gaben.
Und als er so sinnend da steht hört er plötzlich
seinen Wecker. Jetzt merkt Vater Hase, dass das alles
nur ein Traum war! Er wacht auf, sieht auf die andere
Bettseite wo friedlich seine Frau schlummerte.
Er weckte sie mit Freudentränen in den Augen, küsste
und umarte sie tief und fest. Sie noch kaum wach wusste
nicht was los sei und sagte: „Was ist denn mit dir los,
Du hast mich doch schon ewig nicht mehr geküsst und
liebkost? Trotzdem Danke für dieses schöne Zeichen deiner
Liebe.“
Da hörte Vater Hase schon die Kinder im Vorraum spielen.
Er stürmte nach draußen zu den Kindern umarmte sie ganz
fest, küsste sie, sang und spielte mit Ihnen außer sich
vor Freude. Da sagten die Kinder freudig verwundert:
„Pappi, so kennen wir Dich doch gar nicht. Du warst
sonst immer nur mürrisch und hattest nie Zeit für uns!
So einen Pappi haben wir wirklich lieb – Danke!“
Der Hasenvater ging dann gleich nach draußen und
sammelte vier Blümchen so wie er sie im Traume erhalten
hatte. Er steckte diese in seine Brusttasche, ganz nahe
an sein Herz. Und beim Frühstückstisch gab er jedem
seiner Liebsten ein Blümchen. Er sagte, dass er sie
alle lieb habe und küsste sie. Was ihm in mindestens
ebensolcher Liebe von seinen Liebsten erwidert wurde.
Doch da war noch das vierte Blümchen. Andächtig stand
Vater Hase auf und ging in die Ecke, in der nun kein
Grabstein aufgestellt war, wohl aber die Jesusstatue
da stand.
Er kniete sich vor Jesus nieder und sprach: „Danke
Herr, dass Du mich Blinden für diese vielen Geschenke
sehend gemacht hast! Mein Jesus ich danke Dir und ich
liebe Dich. In Deine Hände Herr, lege ich mein Leben!“
und er legte das Blümchen andächtig in die Hände Christi.
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http://www.jokefriends.at/mental/0013_geschichte_vater_hase.htm
Leoben, 2007.03.27
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